Kultur und Transformation: Wer bestimmt den Wandel mit?

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„Ich finde es gut, Lücken in der Sprache mitzudenken, darüber zu stolpern“, sagt Künstlerin und Aktivistin Heinrich Horwitz in der dritten Folge von ZEIT für Kultur, in der es unter anderem um die Frage nach Wandel und Teilhabe geht. Es geht auch um die Macht der Sprache und die Chance, durch das Gendersternchen unsere historischen Verfehlungen bei Gleichberechtigung und Teilhabe marginalisierter Gruppen im Alltag sicht- und spürbar zu machen. „Haus“ heißt die szenische Uraufführung des Instrumentalzyklus, die von Heinrich Horwitz und Sarah Nemtsov gemeinsam in der Turbinenhalle Bochum aufgeführt wird.

Heinrich Horwitz’ künstlerisches Schaffen ist eng verbunden mit Aktivismus. Wie gelingt es, strukturell ausgeschlossene Gruppen der Gesellschaft endlich in die Verhandlung um die Zukunft mit einzubeziehen? Und warum ist es wichtig, in den Medien, der Kunst und Kultur Teilhabe und Sichtbarkeit zu schaffen?

„Haus“ spielt mit Erwartungen, lädt die Zuschauer*innen ein, Wandel zu erleben und zu begleiten. Während viele privilegiert genug sind, mit einem „Haus“ einen Ort der Sicherheit zu besitzen, ein Dach, unter das man sich zurückziehen kann, gibt es viele Menschen, denen diese Verbindung fremd ist. Heinrich erzählt im Gespräch mit Jonas Ross von Unsicherheiten und Ängsten – und von den Möglichkeiten, durch Arbeiten wie „Haus“ Veränderungen und Nachdenken anzuregen.

Kultur-Empfehlungen von Heinrich Horwitz: Clara Pazzini - "Boxes" (Musik), Mckenzie Wark - "Reverse Cowgirl" (Buch) Anne Imhof - "Natures Mortes" (Ausstellung/Performance im Pallai de Tokyo)

Und auch in dieser Folge von ZEIT für Kultur werden in kurzen Exkursen weitere Werke der Ruhrtriennale vorgestellt. So berichtet die brasilianische Tänzerin und Choreografin Lia Rodrigues von dem fehlenden Privileg der indigenen Bevölkerung Südamerikas, in der Kunst Gedankenanstöße für gesellschaftlichen Wandel zu sehen. In ZEIT für Kultur redet sie über Teilhabe, Heimat und die Notwendigkeit, auf die Stimme der historisch Ignorierten zu hören, um globalen Wandel neu zu denken.

Anna Papst und Mats Staub erzählen von „Intime Revolution“, einem Dialogkunstwerk, das sich mit der diametralen Existenz von Sex als überrepräsentiertem Thema in den Medien und als gesellschaftlich nicht offen erzähltem Tabu beschäftigt. In einer Weinbar erwartet das Publikum ein ebenso intimes wie aufrüttelndes Erlebnis. Über Kopfhörer kann man aus einer Vielzahl von Stimmen und Erzählungen sehr intime Einblicke in das Leben von Fremden erhalten. Lieber also der Rentnerin zuhören, die während 25 Ehejahren keinen Spaß an Sex hatte und jetzt „anständig ausschweifend“ lebt? Oder dem schwulen jungen Mann, der nach acht Jahren Abstinenz die körperliche Liebe neu entdeckt?

Erfahren Sie mehr über die Ruhrtriennale, die 2022 vom 11. August bis zum 18.September stattfindet, und besuchen Sie ruhrtriennale.de.

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